Vienna Big Band Unit

Das Tolle am englischen Wort ‚Unit‘ ist, dass es viele Bedeutungen hat. Eine ‚Unit‘ ist z.B. ein Stück von mehreren. Ja, es gibt in Wien einige Big Bands. Aber seit Gründung 2017 hat sich die VBBU einen hervorragenden Namen gemacht und etabliert als Big Band, die sowohl klassisches Repertoire mit kindlicher Freude interpretiert als auch zeitgenössische Kompositionen nur so aus dem Ärmel schüttelt. Ellington, Monk oder Mingus liegen genauso am Pult wie Kompositionen aus den eigenen Reihen.
‚Unit‘ bezeichnet aber auch eine Einheit im Sinne einer eingeschworenen Truppe. Und das ist bei einer Big Band besonders wichtig. So ist die Kernfrau- bzw. mannschad der VBBU zumeist dieselbe und wird nur ergänzt durch das beste Human Capital, was die neue Wiener Jazzszene zu bieten hat.
Last and only a little bit least: ‚Unit‘ kann aber auch für eine Lektion im Lehrbuch stehen. Nicht dass ein Gig der VBBU reiner Anschauungsunterricht ist, aber Markus Geiselhart, der Mann vor dem Orchester, ist halt Dozent für alles mit Big Band. Beruflich und vor allem berufen. Ein Konzertabend sorgt deshalb regelmäßig für ein paar ECTS-Punkte im Fach „inoffizielle Musikgeschichte“, aber genauso für Zwerchfellkonvulsion (also Lacher von ganz unten), wenn der große Schwabe zum Mikrofon greid. (Text Peter Mußler)

Foto © Clemens Holleis

Programm Frühjahr 2024: New York revisited

Nachdem sich die Vienna Big Band Unit unter der Leitung von Markus Geiselhart im vergangenen Jahr in ihrem Frühjahrsprogramm „Piefke Saga“ der deutschen und im Herbstprogramm „Our Favorite Things“ der österreichischen Jazz- und Big Band-Geschichte gewidmet hat, folgt 2024 der Blick nach Amerika.
Bevor der Herbst unter dem Motto „The West Coast Sound“ steht, widmet sich das Orchester im Frühjahr unter dem Motto „New York revisited“ der reichen Geschichte der New Yorker Big Bands. Den Auftakt machen Arrangements, die Slide Hampton Ende der 1950er Jahre für das Maynard Ferguson Orchestra geschrieben hat. Weiter geht es mit Kompositionen von Thad Jones und Bob Brookmeyer für das legendäre Thad Jones – Mel Lewis Orchestra. Mit Kompositionen von Maria Schneider und Darcy James Argue wird am Ende des Programms ein Blick auf die aktuelle Big Band Entwicklung in New York geworfen.

Das Programm verspricht swingende Musik und zeigt historisch die Entwicklung des großorchestralen Jazz in New York von Mitte der 1950er Jahre bis heute.

Vienna Big Band Unit 2017: 100 Years Thelonious Monk – Live @ Jazzland, Wien